Geschichte
Domburg ist der älteste Badeort von Zeeland, gleichzeitig malerisch und ruhig, aber auch ein renommierter Kurort für Elite und Künstler. In 1984 feierte Domburg sein 150-jähriges Bestehen als Badeort.
Aber die Geschichte erzählt, dass Domburg schon weit vor 1834 als sehr anziehend galt. Die Geschichte Domburgs geht aber noch weiter zurück, denn 1223 bekam es Stadtrechte. Vom 15. bis Mitte 16. Jahrhundert lebten die Einwohner vom Heringfang., von Landwirtschaft, Viehzucht und Jagd. Die ersten Touristen, vor allem Tagestouristen aus Middelburg, erschienen bereits im 17. Jahrhundert. 1834 kam der Tourismus richtig in Gang, schon 1860 wurde Domburg zu klein um alle seine Besucher zu beherbergen. Oft waren schon vor der Sommersaison alle verfügbaren Aufenthaltsmöglichkeiten ausgebucht. Das erste Strandpavillon wurde 1837 gebaut.
Dr. Mezger
In der Mitte von 't Groentje steht eine bronzene Statue von Johann George Mezger, die im September 1920 von ’seinen dankbaren Patienten und Verehrern’ enthüllt wurde. Domburg verdankt seinen Ruhm als Badeort bestimmt auch ihm. Dieser Arzt führte am Ende des 19. Jahrhunderts die erste physiotherapeutische Behandlung aus. Das er in seinem Fach gut war beweist der Ruf, den er in den fürstlichen und adligen Kreisen in Europa hatte. Auch durch sein Zutun wurde 1870 der kranke Prinz Willem, Sohn von König Willem III, geheilt. Dr. Mezger bekam dann auch nicht umsonst den Beinamen ‘Vorstenwrijver - (Reiber des Fürsten). Dr. Mezger ließ in Domburg die Villa Irma bauen, hier empfing er viele seiner fürstlichen und adligen Patienten. Die Gäste selber wohnten hauptsächlich im Badhotel, im Schuttershof oder im Hotel de l'Europe.
Nehalennia
In Domburg gibt es ein Hotel, eine Straße, eine Statue und das Dünengebiet Nehalennia. Sie sind nach einer örtlichen Göttin aus der römischen Zeit genannt. In dieser Zeit versprachen die Händler der zeeländischen Göttin Nehalennia ein Opfergabe, wenn sie nach einer Reise über die Weltmeere wieder wohlbehalten zu Hause angekommen waren. Sie hinterließen eine steinerne Gedenktafel in dem Tempel in Domburg, um sich bei der Göttin, die ihnen geholfen hatte, zu bedanken.
Am Ende des 3. Jahrhunderts n.Chr. stieg der Meeresspiegel an und Zeeland wurde überflutet. Das Gebiet wurde unbewohnbar, der Nehalennia-Tempel versank buchstäblich im Wasser und wurde vergessen. Viele Jahrhunderte später, am 5. Januar 1647, tauchte er wieder auf. Damals fand man im Dünensand bei Domburg verschiedene der Gedenktafeln und auch Nehallenia wurde wieder entdeckt.
Der Badeort
Die Blütezeit von Domburg als Badeort wurde sowohl vom ersten wie vom zweiten Weltkrieg unterbrochen. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es in Domburg nicht viel mehr als Schutt und schwer beschädigte Gebäude, vom Salzwasser überspült. Der Wiederaufbau wurde schnell angefangen, 1948 konnte man schon wieder 3271 Badegäste zählen. Selbstverständlich fehlten dabei die Deutschen. Aber auch diese ließen nicht lange auf sich warten. Ab den fünfziger Jahren sind es vor allem die deutschen Touristen die Domburg bevölkern.
Ein 1867 erschienener Bericht der Abteilung Zeeland der niederländischen Vereinigung zur Förderung der Heilkunde, mit dem Titel ‘Etwas über Domburg und seine Badeeinrichtung’, wiederspiegelt ganz deutlich die damalige Situation: ‘...das neu errichtete Seebad Domburg könnte durch die natürliche Lage, Zustand des Wassers, Salzgehalt des Wassers einerseits unter den besten, und andererseits durch Pflegeeinrichtungen als empfehlenswert eingestuft werden’. Daran hat sich eigentlich nichts verändert; die Infrastruktur hat sich angepasst, die Wohngelegenheiten haben sich verbessert, rustikal ist es immer noch. Ruhig ist vielleicht ein zu großes Wort, aber Domburg ist immer noch ein Badeort mit Charakter oder ist Stil vielleicht das bessere Wort?
Der Tourismus ist heutzutage für Domburg die wichtigste Einnahmequelle. Domburg gehört zu den am häufigsten besuchten Badeorten der Niederlande. Ganze Straßenzüge in diesem kleinen Badeort werden jedes Jahr an die herbeiströmenden Besucher vermietet, die hier gerne ihren Urlaub verbringen. Sogar die landwirtschaftlichen Betriebe versuchen in Form von Minicampingplätzen ihren Anteil zu bekommen, das sogenannte Kampieren auf dem Bauernhof. Fahrradvermietung, Strandpavillons, Hotels, Pensionen, Ferienbungalows, gemütliche Terrassen, das gibt es alles in Domburg.