Badpaviljoen - Denkmal

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Der Badpaviljoen (Badepavillon) ist ein ikonisches Gebäude in den Dünen von Domburg. Der erste Domburger Badpaviljoen wurde 1837 am heutigen Standort erbaut und war eine Art Kaffee- und Badehaus. Der Pavillon wurde vom Middelburger Architekten Gerardus Grauss (1807-1882) im klassizistischen Stil entworfen und hatte einen großen Saal.

Im Auftrag der Domburgsche Zeebadinrichting (Domburgschen Seebadeinrichtung) wurde das Gebäude 1889 durch den heutigen Pavillon ersetzt. Das Gebäude wurde von dem aus Middelburg stammenden Architekten Johannes van Nieukerken (1854-1913), der zuvor auch die angrenzende Villa Carmen Sylva entworfen hatte, in einem überschwänglichen holländischen Neorenaissance-Stil entworfen. Auftragnehmer Johannes Hornstra (1850-1908) baute es für 33.000 Gulden (ca. €15.000). Da das Gebäude auf der Landseite vor dem alten Pavillon lag, wurde in der Düne ein Kellergeschoss angelegt. Das neue Gebäude umfasste u.a. einen großen Konzert- und Kur-Saal, einen Konversationsraum, einen Billardraum, einen Lesesaal für Männer, einen Salon für Damen, Verandas auf Land- und Meerseite und eine geräumige Terrasse auf der Meerseite.

Neben den seeländischen Honoratioren kamen zunächst hohe Gäste aus ganz Europa nach Domburg für den berühmten Arzt J.G. Mezger (1838-1909). Ihnen folgten bald der niederländische Adel und, vor allem nach dem Ersten Weltkrieg, die wohlhabende Mittelschicht. Es wurde zum Treffpunkt der Badegäste. Unter der Leitung des Direktor Paul Elout (1873-1958), der Ehemann der Malerin Mies Elout-Drabbe (1875-1958), organisierte die Domburgsche Zeebadinrichting Tanzabende, Kinderbälle, Konzerte, Vorträge und so weiter. Die Künstler zeigten sich nicht oft, aber im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts konnte man beispielsweise den Historiker Johan Huizinga (1872-1945) als Schnellzeichner und Märchenerzähler und den Komponisten und Maler Geert von Brucken Fock (1859-1935) als Pianist sehen.

Ab den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts verarmte der Pavillon, wurde aber 1983 zum offiziellen Reichsmonument. Bis 1995 blieb das Gebäude als Restaurant in Gebrauch. Danach drohte der Verfall, wurde aber 1998 von einem Projektentwickler gekauft. Im Jahr 2008 wurde der Komplex restauriert und umgebaut: nach einem Entwurf des Architekten Egbert Hoogenberk (1950) mit einer erheblichen Erweiterung auf der Seeseite, auf dem Gelände des ersten Badpaviljoen. Es beinhaltete außer dem (umgebauten) Großen (Kur-Ball) Saal ein Restaurant und neun große private Wohnungen. Durch die Zusammenlegung entstanden schließlich sieben Wohnungen, von denen sechs einen Blick auf das Meer haben. Zu dieser Zeit waren es die teuersten Wohnungen in den Niederlanden. Die Quadratmeterpreise waren um ein Vielfaches höher als die eines Amsterdamer Grachtenhauses. Die Wiedereröffnung wurde am 11. Juni 2008 von Premierminister Jan Peter Balkenende durchgeführt.

Daten

Name: Badpaviljoen (Badepavillon)
Baujahr. 1889
Reichsmonument: seit 1983
Zugänglich für die Öffentlichkeit: Nur das Restaurant ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Wohnungen befinden sich in Privatbesitz, sind nicht vermietet und können nicht (von innen) besichtigt werden.

Außerdem ist Badpaviljoen in der Nähe der folgenden Sehenswürdigkeiten: Villa Carmen Sylva (±60 m), Galerie Zeevonk (±200 m), Alte Rathaus (±250 m), Marie Tak van Poortvliet (±300 m) & Wasserturm (±350 m).

Fur Information

Badhuisweg 21, Domburg